Informationen:
Die Martinskirche, angeblich Oberösterreichs ältester bestehender Kirchenbau, liegt am Hang des Römerberges gegen die Donau, westlich des Schlosses, nach Nordosten gerichtet. Die reichlich verworrene Baugeschichte beginnt mit einer Urkunde von 799, mit der einem Graf Gerold durch Bischof Waltrich von Passau die Kapelle des hl. Martin bei der Burg zu Linz als Benefizium verliehen wird. Auch später mehrmals erwähnt. Ursprünglich vielleicht als Zentralbau nach byzantinischem Vorbild errichtet mit kreuzförmigem Grundriss, auf ursprünglich 12 Pfeilern ruhend, von denen 6 im aufgehenden Mauerwerk und 4 als Basis noch erhalten sind. Drei von den vier Kreuzenden war eine Apsis vorgelagert und die Baukörper mit Nischenwölbungen verbunden. Im 11. Jahrhundert auf ein Schiff reduziert. Während der Besetzung von Linz im Erbfolgekrieg durch Franzosen und Bayern wurde die Kirche 1742 als Pferdestall benützt und von 1810 bis 1832 als Militärdepot verwendet. 1841 wird die Kirche renoviert, es entsteht ein neuer westlicher Eingang, die Sakristei wird auf den alten Fundamenten wieder aufgebaut und ein Dachreiter aufgesetzt. Nach Vollendung der Instandsetzungsarbeiten wurde die Kirche von Bischof Gregorius Thomas Ziegler neu geweiht.
Die Restaurierung der Kirche 1947 durch das Bundesdenkmalamt mündete in ein umfangreiches interdisziplinäres Forschungsprogramm und ermöglichte die Freilegung des ursprünglichen Baues. Weitere Grabungskampagnen in und um die Martinskirche zwischen 1976 und 1979 erhellten ihre wechselvolle Geschichte.
Die Kirche wurde mit 15. Oktober 2009 unter Denkmalschutz gestellt.
Quelle: Kirchen in Linz, Hg. vom Dekanatssekretariat der Region Linz in Zusammenarbeit mit dem Kunstreferat der Diözese Linz, Redaktion: Christoph Freilinger, Martina Gelsinger, 2009.s
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