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Die Ignatiuskirche ist ein barockes Juwel in der Linzer Innenstadt, erbaut durch die Jesuiten 1669-1678. Sie war Bischofskirche (Dom) von 1785-1909; in dieser Zeit war Anton Bruckner Organist in dieser Kirche (1856 – 1868). 1909 erhielten die Jesuiten sie „zum Gebrauche“ wieder zurück.Die ersten Jesuiten kamen bereits im Jahre 1600 nach Linz. Vorerst erhielten sie für ihre seelsorgliche Tätigkeit die später abgetragene Dreifaltigkeitskapelle. Anschließend wurde ihnen die damals leerstehende Minoritenkirche zur Verfügung gestellt. 1669 erfolgte die Grundsteinle-gung für die Ignatiuskirche, die nach knapp 20 Jahren Bauzeit auf den Namen des Ordensgründers geweiht werden konnte. Nach der Aufhebung des Jesuitenordens durch Papst Clemens XIV. 1773 war die Kirche zwölf Jahre verwaist, bevor sie zum Bischofssitz der neu errichteten Diözese Linz erhoben wurde. Anstelle des heiligen Ignatius wurde als neues Patrozinium „Mariä Himmelfahrt“ festgelegt. Mit Fertigstellung des „Neuen Doms“ ging die Kirche 1909 wieder in Besitz des Ordens über. Nun wurde auch das Kloster in der Kollegiumgasse neu erbaut, das heute einen Teil der Kunstuniversität Linz beherbergt. Die Kirche prägt mit ihrer Doppelturmfassade in markanter Weise das Stadtbild. Das Innere der Kirche eröffnet sich als einschif? ger weitläufiger Kirchenraum mit reichem Deckenstuck. Jeweils fünf mächtige Halbpfeiler bilden Nischen für Kapellen aus. Ein Stuckvorhang gibt den Blick auf den Hochaltar frei: Der dreistu?ge Hochaltaraufbau bildet den Rahmen für das Gemälde von Antonio Bellucci mit der Aufnahme Mariens in den Himmel. Es wurde 1785 mit der Erhebung der Kirche zur Kathedrale aus der aufgelassenen Wiener Schwarzspanierkirche nach Linz gebracht und gegen das bestehende Altarbild mit dem Heiligen Ignatius ausgetauscht. Das reich verzierte Chorgestühl aus 1633 kam aus dem aufgelassenen Benediktinerkloster Garsten 1856 in die damalige Domkirche. Werke eindrucksvoller Schnitzkunst sind auch die Kanzel, die Kirchenbänke und die Beichtstühle. Die Sakristei ist ein verborgenes Juwel barocker Lebensfreude. Die 1783 bis 1786 von Franz Xaver Krismann geschaffene Orgel zählte zu den Lieblingsinstrumenten Anton Bruckners und wurde nach seinen Vorstellungen um die Mitte des 19. Jahrhunderts umgebaut. Dem Jesuitenorden gehört auch die 1840 geweihte Maximilianskirche auf dem Freinberg.
Quelle: Kirchen in Linz, Hg. vom Dekanatssekretariat der Region Linz in Zusammenarbeit mit dem Kunstreferat der Diözese Linz, Redaktion: Christoph Freilinger, Martina Gelsinger, 2009.
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