Informationen:
DIE GESCHICHTE DER PFARRE CHRISTKÖNIG
Der Stellenwert von Kirche und Stadtentwicklung, die Verbindung von Kirche und Industriebau wird zu Beginn des 20. Jahrhundert in der Pfarrkirche Linz-Christkönig besonders anschaulich. Der Bau entwickelte sich in verschiedenen Etappen; mit seiner Vollendung im Jahr 1951 wurde eines der größten Kirchenbauprojekte im ersten Jahrzehnt nach dem Zweiten Weltkrieg in Linz abgeschlossen. Die Planungen gehen bereits auf die Gründung eines Kirchenbauvereins der Stadt Urfahr 1903 zurück. Die Erbauer der Linzer Tabakfabrik, die Architekten Peter Behrens und Alexander Popp, erstellten 1933 einen für den modernen Kirchenbau richtung-weisenden Entwurf, der mit Änderungen von Architekt Hans Feichtlbauer zur Ausführung gebracht wurde. Nach diesem Plan wurde der Bereich der heutigen Vorhalle mit der Taufkapelle und der Kriegergedächtniskapelle fertiggestellt, der zunächst als provisorische Kirche diente. Nach dem Zweiten Weltkrieg überarbeitete der Architekt Hans Foschum die Pläne erneut, und der Bau wurde in seiner heutigen Form vollendet. Dem wegweisenden neuen Konzept von Behrens/Popp setzte Foschum eine traditionelle Typologie wie den Turm hinter der Apsis und die Verwendung von Walmdächern entgegen. Der Kirchenraum ist in einer basilikalen Grundform mit erhöhtem Mittelschiff und niedrigen Seitenschiffen angelegt. Die Wandflächen des Mittelschiffs werden von jeweils sechs von Lydia Roppolt 1961 gestalteten Rundbogenfenstern durchbrochen. Wie in den alten Basiliken ist das Beherrschende im bühnenartig erhöhten Presbyterium ein großes Altarfresko von Max Weiler aus Innsbruck. Es zeigt Christus als Weltenherrscher gemäß dem 4. Kapitel der Geheimen Offenbarung des Johannes. Nach einer umfassenden Modernisierung des Pfarrheims samt der Revitalisierung der Unterkirche in den 1990er Jahren stehen der bevölkerungsreichsten Pfarre von Linz nunmehr einladende Räumlichkeiten für das rege Pfarrleben zur Verfügung. Im Pfarrgebiet von Christkönig befindet sich auch die Kapelle im ehemaligen Bischöflichen Knabenseminar Collegium Petrinum.
Quelle: Kirchen in Linz, Hg. vom Dekanatssekretariat der Region Linz in Zusammenarbeit mit dem Kunstreferat der Diözese Linz, Redaktion: Christoph Freilinger, Martina Gelsinger, 2009.
Anfahrt:
ZURÜCK ZUR ÜBERSICHT